Ich leide unter einer schweren Postbesucherdepression. Die Mädels haben offensichtlich die ganze positive Energie in ihren Rucksäcken wieder mitgenommen. Ohne Seifenblasen, Gesang und Lachen ist die Wohnung wieder ganz schön hässlich. Mariano arbeitet Tag und Nacht und ich verbringe die Woche im Hotel und ärgere mich über die miese Arbeitseinstellung meines Teams (wie deutsch). Anstatt also meine Wohnung zu verschönern oder Santiago zu erobern hänge ich kraftlos auf dem Sofa und lass mich vom Fernseher hypnotisieren, was die Situation natürlich nicht verbessert.
Ich bin für eine radikale Lösung des Problems: Hier zieht alle nach Santiago um.
Was kann ich sonst so erzählen nach längerer Stille hier. Die Woche in Deutschland war leider sehr kurz, aber es hat gut getan mit Freunden Glühwein zu trinken. Ich hoffe der ein oder andere kommt bald mal hier vorbei, es gibt zwar keinen Glühwein, aber dafür andere leckere Sachen. Ich habe ein Gästezimmer und Talent als Stadtführerin.
Am 25. Dezember kam ich ziemlich kaputt hier an und bin sofort ins Bett gegangen. Am Morgen musste ich früh raus, um meine ersten beide Gästen vom Bus abzuholen. Es war einfach großartig Bruna nach 4 Jahren wiederzusehen und ihre Freundin Mayra ist einfach ein Schatz. Am nächsten Morgen kam Anne an und da waren es schon 4 strahlende Gesichter und als dann auch noch Maria aus Madrid inklusive Freund (Javi) ankamen war der Zirkus komplett. Javi hat uns mit kleinen Zaubertricks wie verschwindenden Zigaretten beeindruckt, Anne war für´s jonglieren zuständig, Maria hat uns ihre überraschend detailreichen Träume erzählt und alle zusammen haben wir Ringkämpfe veranstaltet. Silvester haben wir dann noch Verstärkung im Bereich Gesang bekommen von Ichi aus dem Baskenland, sie ist eine Freundin von Maria,singt fantastisch und lacht genauso viel wie wir.