Mittwoch, 29. Oktober 2008
Geschwindigkeitsschwierigkeiten
Sonntag, 26. Oktober 2008
Woche 1
Ja, ich hab tatsächlich die erste Woche überlebt. Und wenn ihr schon auf dieser Seite gelandet seit, interessiert euch wohl auch wie mein neues Leben aussieht.
Zuerst mal fahre ich mindestens
Natürlich ist ewiges Klinkenputzen kein Traumjob, aber so schlecht ist es auch nicht. Man kommt mit vielen Leuten ins Gespräch, hört halbe Lebensgeschichten oder wird mit unerwarteten Sprachkenntnissen überrascht. Eine Cafeteria Besitzerin konnte deutsch, weil sie 15 Jahre in einer Fabrik im Schwarzwald gearbeitet hat. Aber wir sind auch schon auf Japanisch und Arabisch gestoßen. Eine junge Frau meinte sie hasst deutsch und Irene war so nett sie völlig rot werden zu lassen, indem sie meine Herkunft preisgab. Oft überrascht auch das Mitteilungsbedürfnis von privaten Details, so kann man auf die Frage nach Englischkenntnissen durchaus erklärt bekommen wie viele anerkannte und nicht anerkannte Kinder ein Kellner so hat. Außerdem hab ich schon eine marokkanische Seifenschale geschenkt bekommen.
So ist der Job also bis jetzt ganz OK, jetzt muss ich nur noch hoffen, dass die Vertreter auch was verkaufen, sonst verdien ich nämlich sehr wenig.
Samstag, 18. Oktober 2008
Neues Leben nach 3 Tagen
In letzter Zeit hab ich nicht geschrieben was ich so mache, weil ich eigentlich nix gemacht hab und keine Ahnung hatte was ich so machen werde. Das hat sich seit Mittwoch morgen schlagartig geändert. Aber jetzt mal von vorn:
Ich bin nach Deutschland zurück gekommen in der Hoffnung auf einen Job als Moderatorin bei Werbeveranstaltungen für Reisen. Leider hat sich die Firma nie wieder gemeldet und die Frau am Telefon hatte keine Ahnung. Also konnte ich nur zum Arbeitsamt gehen oder zurück nach Spanien fliegen. Es wird wohl keinen wundern, dass ich letztere Option gewählt habe und seit Dienstag wieder in Spanien bin. Mein Plan war es fleißig Bewerbungsschreiben zu verfassen, die Zeit mit Mariano zu genießen und den Versuch zu unternehmen seine Wohnung zu retten. Außerdem gab es noch einige Nebenprojekte wie Sprach- und Tanzkurse. Letzteres um der Bewegung Willen und um Leute kennen zu lernen. Aber aus all dem wird wohl nichts. Seit Mittwoch Morgen ging alles sehr schnell und ich versuch es hier mal genauso schnell wiederzugeben:
Mittwoch
10:00 Telefonat und Einladung zum Bewerbungsgespräch
12:00 Bewerbungsgespräch in
Donnerstag
07:00 aufstehen
07:20 Haus verlassen
07:45 anstehen vor einer Behörde
08:30 Wartenummer erhalten (Nr. 12)
11:00 Anmeldung als dauerhafter Einwohner Spaniens
12:30 ZUSAGE JOB!!!
13:00 Konto eröffnen
Freitag
09:00 Anmeldung bei der Sozialversicherung (echt schnelle Behörde)
13:45 Vertrag unterscheiben
Tja, es war schön vier Wochen ein bisschen aus dem System zu fallen, an keinem Vertrag zu hängen und zu keiner Behörde zu rennen. Jetzt bin ich Ausländer Nummer X09782698Q (ohne diese Nummer kann ich höchstens noch Brot kaufen), habe eine Sozialversicherungsnummer, eine neue Kontonummer und einen 3- jahres Arbeitsvertrag.
Jetzt bin ich Mitarbeiter bei home english und arbeite im Team Öffentlichkeitsarbeit. Die Firma bietet Fernkurse für Englisch, Deutsch und Französisch an. Der Begriff Öffentlichkeitsarbeit ist eher beschönigend, denn in Wirklichkeit bin ich eine Art Vertreterin, allerdings ohne etwas zu verkaufen. Ich werde mich um die Kontaktaufnahme mit kleinen und mittleren Firmen kümmern und mein Ziel ist es, den eigentlichen Vertretern Termine bei diesen Firmen zu verschaffen. Also eine Art Kontaktaufnahme, um den Vertretern das Leben leichter zu machen.
So schnell einen festen Vollzeitjob zu finden übersteigt all meine Erwartungen und Sprachkurse sind durchaus etwas, das ich vertreten kann.
Am Dienstag geht die Schulung los. Kann ja nicht schlimmer werden als in Zaragoza.