Sonntag, 15. Februar 2009

Arbeitsamt

Keine Sorge, ich hab meinen Job noch, aber ehrlich gesagt hätte ich gerne einen anderen. Mein Team raubt mir den letzten Nerv, privat hab ich Manuel und Karolina inzwischen eigentlich ganz gern, aber man kann mit diesen Leuten einfach nicht arbeiten. Sie kommen ständig zu spät, sind langsam und ich reiß mir den Arsch auf um sie einigermaßen zu motivieren. Ansonsten stört mich am meisten, dass sie auch rauchen, wenn ich esse und das ist einfach zum kotzen!

Ansonsten ist es ziemlich anstrengend so viele Kilometer zu fahren und das auch noch für einen echt schlecht bezahlten Job. Meine Firma erzählt mir weiterhin mit einem lächeln im Gesicht, dass ich mich nur ein bisschen anstrengen muss und schon zahlen sie mir haufenweise Kommissionen und man könnte manchmal den Eindruck bekommen sie glauben diese Lügen selbst.

Jedenfalls war ich diese Woche beim spanischen Arbeitsamt, den dort kann man sich nicht nur arbeitslos melden, sondern auch versuchen einen besseren Job zu bekommen. Nachdem ich dieses unheimlich sympathische Amt kennen gelernt habe, glaube ich allerdings, dass es bei dem Versuch bleiben wird. Der Grund für meinen Gang zum Amt war eine Stellenanzeige: „Übersetzerin Deutsch – Reisebereitschaft“ Ja, das war auch schon die gesamte Info der Anzeige und man kann sich ausschließlich über besagtes Arbeitsamt bewerben. Da die Stelle in einer galizischen Kleinstadt (nächstes Problem: 120km von Santiago) ausgeschrieben ist, muss ich befürchten, dass es sich nicht um Übersetzung aus dem Spanischen handelt. Leider war keiner so schlau in der Anzeige zu erwähnen von welcher Sprache in Deutsch übersetzt werden soll, natürlich wussten die vom Amt auch nicht mehr.

Zunächst war das Amt recht gut organisiert, Nummer ziehen, warten und los geht’s. Meine persönlichen Angaben und meine Lebenslauf wurden in ein absolut unflexibles System eingegeben und ich musste angeben welche Berufe ich ausüben möchte. Ich darf bis zu 6 Berufe angeben und mich dann nur für Anzeigen für genau diese bewerben. Dabei muss man ein bisschen aufpassen. Wenn man Übersetzter-Dolmetscher angibt und die Stelle nur für Übersetzter ist, kann man sich nicht bewerben. Oder man muss vorher zum Amt gehen, Nummer ziehen, die Berufsbezeichnung ändern lassen und schon kann man sich bewerben. Auch das mit dem Lebenslauf ist so eine Sache. Natürlich kann das System mit deutschen Universitätstiteln nichts anfangen und da ich die spanische Bürokratie so liebe, habe ich meinen Abschluss noch nicht in Spanien anerkennen lassen. Jetzt zeigt das System zwar an, dass ich studiert habe, aber nicht was. Bewerbe ich mich also bei einer Stelle übers Amt, schicken die einen unübersichtlichen Lebenslauf den ihr super System erstellt und auf dem weder meine Studiengänge noch mein Foto erscheinen. Aber wen interessiert schon was ich studiert hab, aus der Anzeige geht ja auch nicht hervor, ob ein Übersetzter für Deutsch – Chinesisch gesucht wird.

Ein anderen Versuch meine berufliche Laufbahn zu retten war etwas erfolgreicher. Gestern habe ich ein Angebot bekommen als Übersetzerin und Dolmetscherin auf Honorarbasis zu arbeiten. Ich muss mir das ganze noch genauer anschauen, aber es sieht so aus, als hätte ich bald einen Nebenjob.

Montag, 9. Februar 2009

Mein Team

hier mit Karolina (Polen) und Fran (Andalusien)

hier mit Manuel (Asturien) und Maria Eugenia (Valladolid)

So, jetzt wisst ihr wenigsten wie die Leute aussehen ueber die ich mich immer beschwere. Fran und Maria Eugenia seh ich kaum, sie arbeiten meistens in Castilla-Leon. Die anderen beiden hab ich besser unter Kontrolle ;-) und langsam fang ich an sie lieb zu gewinnen.