Sonntag, 22. März 2009

Gestern hat mein Tag mit vielen Neuigkeiten aus Deutschland angefangen, sowohl sehr traurige als auch besonders schöne. Ich weiß, dass es manchmal schwierig ist über eine so große Entfernung wirklich wichtige Sachen mitzuteilen. Ich möchte euch ermutigen es trotzdem weiterhin zu tun, ich vermisse euch und möchte alles wissen, was ich verpasse.
Die gute Nachricht möchte ich mit euch teilen, denn mir sind die Freudentränen in die Augen gestiegen und jetzt hab ich Lust zu tanzen und die Sektkorken knallen zu lassen. KATHRIN IST SCHWANGER! Ich freue mich riesig, denn Kathrin ist einfach groβartig.
Hier die werdenden Eltern Kathrin und Cris:



Da ich dank dieser Nachricht so gut gelaunt war und die Sonne schien, wollte ich den Nachmittag natürlich drauβen verbringen. Das war eine sehr gute Idee, denn beim schlendern durch die Gassen von Santiago traf ich Carlos, der meiner Meinung nach eigentlich in Irland war. Carlos gehört zum Inventar von Santiago und schliesst besonders gern Freundschaft mit deutschen Erasmusstudentinnen. Jedenfalls ist er nach 5 Monaten Irland wieder da und ich habe jemanden, der mit mir jede Menge Tapas verdrückt und vom verreisen träumt, was wir auch sofort in die Tat umgesetzt haben.
Ich hatte also einen genialen Tag!
PS: Danke Astrid für das super Packet :-)

Sonntag, 1. März 2009

Monsterabfuhr von Monsterchefin mit Monsterbrötchen

Diesmal hab ich echten Tratsch für euch. Neulich habe ich eine interessante Nachricht von einem der Vertreter bekommen. Er hat mich eingeladen, mich am Wochenende mit ihm zu treffen, um am Strand spazieren zu gehen. Jetzt könnte ihr natürlich selbst ein bisschen zwischen den Zeilen lesen und ich gebe euch noch ein wenig Hintergrundinformation. Rein theoretisch hat der junge Mann eine Freundin, zumindest hat er das behauptet. Außerdem weiß er, das ich einen Freund habe. Wie wohl überall wird bei uns auf Arbeit viel getuschelt und so weiß mein ganzes Team über diesen Annäherungsversuch Bescheid. Der Vertreter musste eine ziemlich kühle Abfuhr schlucken, schließlich muss ich meinem Ruf gerecht werden, dass wir deutschen sehr direkt sind. Karolina grinst mich jetzt jedes mal an, wenn wir über die Vertreter sprechen, aber ich denke sie wird darüber hinweg kommen.
Das war also das Hauptthema der letzten Woche. Diese Woche waren es die Probleme mit dem neuen im Team. Isaac, 22, grün hinter den Ohren, eingebildet und verlobt. Ich muss zugeben, dass er mir nicht besonders sympathisch war, außerdem kam er während eines ganzen Monats nicht auf die schlaue Idee mal auf mich zu hören (aber wer macht schon was die Chefin sagt?). Diese Woche hat er sich aber endgültig selbst disqualifiziert. Diese Woche hat er plötzlich haufenweise Termine bekommen, was mir etwas merkwürdig vor kam und schnell hat sich herausgestellt, wo das Problem liegt. Die meisten Leute wussten nicht, dass sie einen Termin mit einem Vertreter hatten. Einige dachten, sie haben ihm die Adresse gegeben, um Information per Post zu erhalten und andere waren der Meinung, an einer Umfrage teilgenommen zu haben. So nützen uns die Daten der Leute natürlich gar nichts und Isaac war auch nicht unbedingt der Meinung, dass das Problem bei ihm liegt. Ich durfte also mal wieder Macht ausüben und musste jemanden in die Arbeitslosigkeit befördern. Das tut mir einerseits sicher leid, aber unser Job erfordert wirklich keine geistigen Höhenflüge und Isaac war wohl trotzdem überfordert.
Heute ist auch schon etwas merkwürdiges passiert. Ich habe Mariano nur 2 Minuten lang gesehen, als er mir 14 Lunchpackete gebracht hat. Die waren wohl irgendwo übrig (heute ist Wahlsonntag) und jetzt tummeln sie sich in meiner Küche. Das Problem ist, dass jedes Packet unter anderem aus zwei Bocadillos besteht. Für alle nicht Spanien erfahrenen Leser: Ein Bocadillo ist ein belegtes Brötchen oder Baguette, ungefähr von der Größe eines Döners, also recht groß. Ich hab also 28 Riesenbrötchen. Da Butter und Margarine hier nicht besonders in Mode sind handelt es sich um Weißbrot und Schinken und sonst nichts. Ich habe also angefangen diese beiden Zutaten zu trennen, jetzt habe ich das Gefrierfach voller Weißbrot und eine große Dose voller Schinken. Jetzt ist der Gefrierschrank voll und ich habe immer noch 14 Monsterbrötchen!